Oberschlesische Trachten

Inhalt

Ziele dieser Seite

Diese Seite ist meiner verstorbenen Großmutter gewidmet. Von ihr habe ich vieles über (ost-)oberschlesische Trachten gelernt. Da sie nicht mehr dazu kam, ihr Wissen zu dokumentieren, möchte ich wenigstens festhalten, was ich noch weiß, ehe noch mehr davon in Vergessenheit gerät. Krieg, Vertreibung und kalter Krieg haben bereits genug mit dem Kulturgut angerichtet.

Generelles über Oberschlesische Trachten

Befaßt man sich mit den oberschlesischen Trachten (bzw. mit Trachten im Allgemeinen) fällt sehr schnell auf, daß es sehr genaue Vorschriften für Farbe, Stoffe, Schnitte und Beiwerk gibt.
Es wird nicht nur zwischen Alltags- und Festtagstracht unterschieden. Schon von Stadtteil zu Stadtteil und von Dorf zu Dorf variieren z.B. die Farben.
In West-Oberschlesien sind die Röcke eher knöchellang, wohingegen sie in Ost-Oberschlesien eher wadenlang getragen werden. Weiterhin ist in West-Oberschlesien Rock und Mieder eher getrennt gearbeitet, während in Ost-Oberschlesien Rock und Mieder in einem Stück genäht sind. Bei den separat getragenen Mieder sind die am hinteren Teil über den Rock hängenden Klappen von Bedeutung. Sie unterscheiden sich in Größe und Farbe der Borten.
Zur Unterscheidung der Mädchen- und Frauentrachten ist zu sagen, daß die verheirateten Frauen die vorher getragenen Kränze durch Kopftücher ersetzen, eher nicht wie in Niederschlesien durch Hauben.
Bei vielen Frauentrachten ersetzen langärmelige Jacken irgendwann die Mieder. Hierbei waren wiederum Farbe und Art, Anzahl und Anordnung der Knöpfe von Bedeutung.
Bei den Schürzen waren Blumenmuster vorherschend, bei den diversen Schultertüchern dominieren Rosenmuster.